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Fahrradtour zum Sieglitzer Berg

Traditionell radeln die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten von Roßlau im September durch ihre herrliche Umgebung. Diesmal ging es von Roßlau mit dem Rad zum Sieglitzer Berg. Dort wurden alle Radler von Robert Hartmann (Vorsitzender des SPD Stadtverbandes) erwartet. Er berichtete über die Anlage auf der Gartenseite der aufgebauten “Solitude”.

Nach 1777 ließ Fürst Franz im Elbbogen westlich des alten Fischerdorfes Vockerode einen Waldpark anlegen. Er liegt auf einer vom Hochwasser freien Anhöhe und umfasst etwa 25 Hektar. In der Entstehungszeit wurde der Park als »geordnete Wildnis« beschrieben, genau diese Wirkung hatte der Fürst beabsichtigt.

Die Solitude war ein kleines klassizistisches Haus in Form eines römischen Tempels. Die dorische Vorhalle war zur umgebenden Elbe-Landschaft orientiert. Als Treffpunkt für diplomatische Verhandlungen des Fürsten Franz während der Zeit, als die deutschen Kleinfürsten einen Geheimbund gegen die Habsburger bildeten (Fürstenbund), ist die Solitude ein Gebäude von historisch-politischer Bedeutung gewesen.

Über dem mit vier toskanischen Säulen betonten Portikus war die Inschrift »DER BESSERUNG« zu lesen, was auf die eigentliche Bedeutung des kleinen Waldschlosses hinwies. Heute weiß man, dass Fürst Franz an rheumatischen Beschwerden litt und sich in der Abgeschiedenheit des Waldes ein Heilbad errichten ließ. Das Wasser für die warmen Bäder, die dem Fürsten Linderung verschafften, bezog man über ein Röhrensystem aus dem nahe gelegenen Küchengebäude.

Dieses wurde von Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff 1777–1784 als Wirtschaftsgebäude errichtet und erhielt die Form eines ruinösen römischen Grabmales. Zum Garten, der in weit stärkerem Maße als alle anderen Anlagen im Gartenreich den natürlichen Baumbewuchs in die Gestaltung einbezieht, gehören ebenfalls Kleinarchitekturen und Denkmale. Künstlerisch gestaltete Toranlagen markieren die Eingänge zu diesem “Waldpark”. Nach Jahren der Vernachlässigung haben die Gartengestaltungen auf dem Sieglitzer Berg bereits ihre ursprünglichen Konturen wieder gewonnen. Bänke laden zur Rast ein und auch die Solitude sieht einer positiven Zukunft entgegen.

Vielen Dank an Robert Hartmann für die geschichtliche Erläuterungen und den Einblick in die “Solitude”.

Danach radelten alle zum “Forsthaus” am Leiner Berg. Hier stärkten sich alle bei leckeren Essen und kühlen Getränken für die Heimfahrt. DANKE an ALLE für diesen kulturellen und sportlichen Spätnachmittag.